Noch ist es eng im Tabellenkeller
Bloß nicht in die Relegation! Nachdem die letzten beiden Tabellenplätze in der Kreisklasse West sicher an die SpVgg Selbitz 2 und wohl auch an den abgeschlagenen FSV Naila vergeben sind, geht es für die restlichen Kellerkinder nur noch um einen Relegationsplatz. Die nervenaufreibende Relegation würde man sich bei der Wiesla-Reserve, aber auch im Froschbachtal gerne ersparen.
Frühzeitiger Klassenerhalt lautet das Motto der beiden Tabellennachbarn Wiesla Hof 2 und SV Froschbachtal 2, die aktuell nur zwei beziehungsweise drei Punkte vom besagten zwölften Rang trennen, den in der Winterpause noch die Schlegel-Reserve einnimmt und der am Saisonende die Teilnahme an der Abstiegsrelegation bedeutet. „Nein danke“ sagt man daher sowohl in Bobengrün als auch am Hofer Südring. Aber das Punktepolster reicht noch nicht. An den letzten Spieltagen sind noch bis zu 27 Zähler zu vergeben, da heißt es nochmal eifrig punkten. Am besten schon frühzeitig.
FC Wiesla Hof 2 (Platz 10/ 16 Spiele/ 22:39 Tore/ 14 Punkte)
Nicht zufrieden kann Wiesla-Coach Dieter Preißinger mit dem bisherigen Abschneiden seiner – wenn auch sich wöchentlich wechselnden – Elf sein. Auch wenn die Hofer im Vergleich zum Vorjahr aktuell sogar drei Punkte mehr auf dem Konto haben und dieses Jahr wohl besser abschneiden dürften. Die in der zurückliegenden Spielzeit erzielten 18 Punkte sollten in den restlichen Begegnungen zu überbieten sein. Ob das allerdings schon ausreicht, um der Relegation zu entgehen? „Ich hatte mir auch etwas mehr erwartet“, so Dieter Preißinger zum bisherigen Abschneiden und liefert gleich die Begründung hierfür: „Wir hatten halt viele Verletzte und mussten auch viele Spieler für unsere erste Mannschaft abgeben.“ Sicherlich auch ein Grund, warum die Wiesla-Reserve mit lediglich 22 Treffern zu den ungefährlicheren Teams der Liga gehört. Ein Problem, das auch Dieter Preißinger erkannt hat und auf mehr Schußglück in der Rückrunde hofft, wenn möglichst wieder mehr Teilnehmer den Weg zu Trainingseinheiten finden sollen. Ein Manko, das sich auch in der Defensive bemerkbar macht. Kurioserweise kassieren die Hofer allerdings die meisten Gegentore nicht etwas gegen Spielende, sondern vielmehr vor der Halbzeit. Zwölf Gegentreffer stehen in der Viertelstunde vor dem Seitenwechsel bereits zu Buche. Unschöne Highlights waren dabei auch die beiden Partien gegen Oberweißenbach (1:9) und Helmbrechts (1:7), als man mit einem geschwächten und durch die AH-Abteilung aufgestockten Team zusammen 16 Gegentore kassierte. „Das war aber letztes Jahr noch schlimmer“, sieht Dieter Preißinger die beiden „Klatschen“ aber mittlerweile gelassener. Wohl wissend, dass es letztendlich nicht auf das Torverhältnis ankommt, sondern vielmehr auf den direkten Vergleich gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn. Den gilt es für sich zu entscheiden. Gegen Naila konnte man immerhin das Hinspiel schon 1:0 gewinnen, gegen Döbraberg spielte man wenigstens zweimal 2:2-Unentschieden. Nun gilt es insbesondere gegen die Froschbachtaler- und ATSV-Reserve nicht im Rückspiel den Kürzeren zu ziehen. Schon das erste Gastspiel bei den 05ern ist gleich ein richtungsweisendes Duell. Sollte man dann auch noch das Heimspiel gegen die ATSV-Reserve für sich entscheiden, schaut es ganz gut aus, der ungeliebten Relegation entgehen zu können. Die musste man schließlich bereits schon in der Vorsaison spielen. „Das muss nicht noch einmal sein. Auch wenn wir uns in der Klasse halten konnten, hatten wir dadurch kaum eine Pause“, sieht Dieter Preißinger darin auch einen Grund, warum es in den letzten vier Partien nur noch zu einem Punkt gereicht hat: „Das ist nach einer langen Saison auch teilweise Einstellungssache. Und die hat eben nicht mehr bei jedem ganz gepasst!“
SV 05 Froschbachtal 2 (Platz 9/ 15 Spiele/ 36:38 Tore/ 15 Punkte)
Nach zwei Jahren im oberen Tabellendrittel findet sich der letztjährige Viertplatzierte in dieser Spielzeit überraschend im Abstiegskampf wieder. Schon den Saisonstart setzt man ordentlich in den Sand. Mit nur drei Punkten aus den ersten sechs Partien fand man sich umgehend im Tabellenkeller wieder. Dabei war es in den zurückliegenden Monaten aber meist nur immer ein Tor, das über Sieg oder Niederlage entschied. Bitter für den Fusionsverein: Alleine in sechs Begegnungen ging die 05er-Reserve mit einem Tor Unterschied als Verlierer vom Platz. Ein Umstand, der sich auch im knapp ausgeglichenen Torverhältnis widerspiegelt. Nicht auszumalen, wie entspannt man die Rückrunde angehen könnte, hätte man alleine aus diesen Partien den einen oder anderen Punkt geholt. So brachte man sich aber meist selbst um den Lohn der Arbeit. „Das ist genau unser Problem heuer. Wir verlieren einfach meist immer diese engen Spiele, weil wir in den entscheidenden Phasen dumme, individuelle Fehler machen“, bringt es Reservecoach Matthias Kahl auf den Punkt. Erst ab September konnte man sich stabilisieren und auch wieder die ersten Erfolgserlebnisse einfahren. Am Ende des Spieljahres steht nun der neunte Tabellenplatz in einer 13er-Liga, nachdem die SpVgg Selbitz 2 seine Mannschaft zurückgezogen hatte und damit als sicherer Absteiger feststeht. Eine Platzierung, mit der Matthias Kahl aber angesichts der Umstände dennoch leben kann: „Wir konnten kein Spiel mit der gleichen Mannschaft bestreiten. Unter diesem Gesichtspunkt geht der Tabellenplatz sogar noch in Ordnung“. Jede Woche ist – wie bei so vielen anderen Reserven – eben Improvisation bei den 05ern gefragt. Das macht die Aufgabe als Coach natürlich nicht gerade leichter. Doch der 38-Jährige will nicht klagen: „Es macht unheimlich Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.“ Das aus dem Spass kein Abstiegsfrust wird, ist die Priorität in der Rückrunde. Fehler minimieren und weiterhin engagiert und motiviert zur Sache gehen, lautet daher die Vorgabe von Matthias Kahl. „Der frühzeitige Klassenerhalt ist unser Ziel“, so der SV-Coach, der auch in der Rückrunde ohne Neuzugang auskommen muss und daher auf die Rückkehr des einen oder anderen verletzten Spielers hofft.
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Dieser Beitrag ist aus dem Online-Fußball-Magazin anpfiff.info.
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