Das kann nicht mal der FC Bayern: Der SV 05 Froschbachtal steht vor drei Aufstiegen. Aber nicht nur wegen der bevorstehenden Relegation sind die Aussichten im Frankenwald rosig.
von Moritz Werner / Frankenpost
BAD STEBEN. Der SV 05 Froschbachtal ist in der Fußball-Kreisliga Nord souverän Meister geworden. Bereits am 20. Mai konnte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Horn gegen den Zweiten, den TuS Schauenstein, mit 4:1 durchsetzen und damit frühzeitig den Titel holen. Doch wie geht es jetzt weiter?
Laut Trainer Horn ist für die erste Mannschaft jetzt erst einmal Stillstand angesagt. Die Spieler der ersten Mannschaft befinden sich in der Sommerpause. Aber nicht für lange: Denn bereits am 17. Juni beginnt die Vorbereitung; bis dahin hätten sich die Spieler die Ruhe redlich verdient. Für den Rest des Vereins gilt dieser Stillstand jedoch nicht. Die zweite und die dritte Mannschaft hat es jeweils in die Relegation geschafft. Sie spielen damit ebenfalls um den Aufstieg – in die Kreisliga und die Kreisklasse. „Der ganze Verein ist heiß auf die Relegation“, sagt Horn. Einige Spieler aus der ersten Mannschaft würden sogar zur Unterstützung bei der Zweiten mittrainieren.
Der ungewisse Ausgang für die anderen Mannschaften tut aber der Meisterstimmung der Ersten keinen Abbruch. Am Wochenende wurde schon ordentlich gefeiert, sei es am Samstag nach dem Spiel im Sportheim oder am Tag darauf zum morgendlichen Frühshoppen bei herrlichem Wetter. Die offizielle Meisterfeier findet dann nächste Woche, am 7. Juni, statt. Dann soll die Meistermannschaft des SV 05 Froschbachtal gebührend gefeiert werden.
Aber was waren die Gründe für den souveränen Aufstieg in die Bezirksliga? Laut Trainer Horn gab es viele Faktoren, die für den diesjährigen Erfolg verantwortlich waren. Ein wichtiger Faktor ist das Verletzungsglück. Die Frösche sind nahezu verletzungsfrei durch die Saison gekommen. Es gab keine längeren Verletzungen und kein Leistungsträger musste aussetzen. Auch die hohen Zuschauerzahlen führt Horn als Erfolgsfaktor an: „Ich glaube, wir hatten den höchsten Besucherschnitt der Liga. Das hat der Mannschaft Euphorie gegeben.“ Auch dem Spiel gegen Schauenstein, als die Frösche Meister wurden, hatten ungefähr 400 Zuschauer beigewohnt. Im Schnitt kamen zu den Heimspielen fast 200 Zuschauer – ein Wert, mit dem auch manch höherklassiger Verein sehr zufrieden wäre.
So kurios wie es klingen mag, aber wichtig für den Erfolg war laut Horn auch die einzige Niederlage der Saison: das 0:1 beim BSC Tauperlitz im September letzten Jahres. Man habe durch die Umstellungen nach diesem Spiel noch das letzte Potenzial aus der Mannschaft herausholen können. Bestätigt wird diese Aussage durch den Fakt, dass die Frösche nach dieser Niederlage jedes weitere Spiel gewannen. Damit endet die Saison mit einer beeindruckenden Bilanz: 73 Punkte, 111:15 Tore. Damit sind die Frösche besser als Vorjahresmeister FC Waldstein (72 Punkte) oder die Vor-Corona-Meister FC Trogen (72 Punkte) und SG Regnitzlosau (71 Punkte).
Was die Mannschaft nun in der Bezirksliga erwartet, ist für Daniel Horn klar: „Es weht natürlich ein anderer Wind.“ Der Kader sei aber sehr gut aufgestellt – nicht zuletzt, weil die Meistermannschaft zusammenbleibt. Das sei auch nicht selbstverständlich, kommentierte Horn. Zusätzlich würden noch ein oder zwei Neuzugänge sowie fünf bis sechs Spieler aus der A-Jugend dazukommen. Das Ziel für die neue Saison wird erst einmal das Verhindern des Abstiegs sein. „Alles Weitere ergibt sich erst in der Saison“, so Horn. Er hofft natürlich darauf, besser abzuschneiden als nach dem letzten Aufstieg in die Bezirksliga vor zwölf Jahren. Damals wurde die Mannschaft Bezirksliga-Vorletzter – und musste gleich wieder runter.
Noch zwei heiße Eisen im Feuer
Doch wie steht es um die zweite und dritte Mannschaft des Vereins? Beide Mannschaften haben sich durch ihre zweiten Plätze in der Kreisklasse Frankenwald und A-Klasse Frankenwald Nord die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation gesichert. Auf die Frage, wie wahrscheinlich ein Aufstieg aller drei Mannschaften sei, antwortet Daniel Horn: „Es kann alles passieren, aber wir würden uns natürlich freuen. Soweit ich weiß, gab es so einen Dreifachaufstieg in der Region noch nie.“
Der gesamte Verein fiebert also mit. Es wäre ein historischer Erfolg. Insbesondere der Aufstieg der zweiten Mannschaft könnte für den Verein wichtig sein, denn so könnte die Zweite besser als Unterbau für die Erste in der Bezirksliga fungieren.
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Quelle: Frankenpost Nr. 123 , 31. Mai 2023, Text: Moritz Werner, Foto: Katharina Hübner