An diesem Mittwoch steigt in Presseck der zweite Teil der Relegation zur Kreisliga – und ein heißes Derby: Der SV Froschbachtal II trifft auf die SG Höllental/Saaletal. Wer hat die besseren Nerven?
PRESSECK. Im Fußballkreis geht die Relegation zur Kreisliga in die entscheidende Phase: Hält die SG Höllental/Saaletal die Kreisliga im zweiten Anlauf oder gelingt der SV 05 Froschbachtal II die kleine Sensation – am Mittwochabend nach dem Spiel in Presseck (Anstoß 18 Uhr) darf zumindest eine Mannschaft jubeln. Denn der Verlierer hat in jedem Falle noch eine dritte Chance, muss aber erst auf den Ausgang des Spiels SC Altenplos gegen den FC Waldstein oder auf die Entscheidung der Ligazugehörigkeit bei der SpVgg Bayreuth II warten und darf dann vielleicht trotz einer Niederlage etwas verspätet jubeln.
So oder so: Es wird ein heißes Spiel. Rot gegen Grün, Frosch gegen Teufel – ein Lokalderby, welches Spannung pur verspricht. Erfahrungsgemäß sind Relegationsspiele nicht die spielerisch schönsten, aber in jedem Falle attraktiv. Die beiden Vereine hätten sich vielleicht eine lokalere Spielstätte gewünscht, denn eine Reise unter der Woche zu einer rund 25 Kilometer entfernten Sportanlage, obwohl man selbst nur fünf Kilometer auseinander liegt, kann nur von wenigen nachvollzogen werden.
In der abgelaufenen Saison belegte die Spielgemeinschaft, die sich kurz vor Saisonbeginn aus dem 1. FC Höllental und dem FC Saaletal-Berg gebildet hat, den zwölften Platz in der Kreisliga Nord. Nach wenigen Spielen folgte der Trainerwechsel von Markus Heinrich zu Volker Köcher, der den direkten Abstieg vermieden hat und nun über die Relegation den Klassenerhalt mit seinen Schützlingen feiern möchte. 38 eingesetzte Spieler in der Punktspielrunde zeigen, dass der Verein mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen hatte und dies wohl auch ein Mitgrund für die Endplatzierung unterhalb des rettenden Strichs war.
Die Jungfrösche hingegen belegten in der Kreisklasse Frankenwald relativ souverän den zweiten Tabellenplatz und dürfen sich über die Vizemeisterschaft freuen. Das Team, das aus erfahrenen Spielern und einigen A-Jugendlichen besteht, konnte in vielen Spielen überzeugen, auch wenn es nach der Winterpause eine kurze Schwächephase gab. Egal, was die kommenden Spiele bringen: Allein, dass man sich gegen erste Mannschaften in der Liga durchsetzen konnte, war ein voller Erfolg, auf den der Verein stolz sein und in den kommenden Jahren aufbauen kann.
Die Rollen scheinen klar verteilt
Derbys haben ja bekanntlich ihre eigenen Gesetze – die Rollen scheinen vor dem Spiel aber klar verteilt: Der Kreisligist geht als klarer Favorit ins Spiel und wird alles daransetzen, gegen den Nachbarn zu gewinnen. Zahlreiche Spieler können bereits auf viele Kreisligaminuten verweisen. Der größte Pluspunkt für die Köcher-Truppe ist aber wohl die Relegationserfahrung aus der vergangenen Serie. Hier setzte sich der FC Höllental gegen den FSV Naila in nur einem Spiel durch und lernte mit der Situation umzugehen.
In der Außenseiterposition wartet die noch etwas unerfahrene Zweitvertretung der Frösche. Viele junge Spieler haben sich während der Serie ihren Stammplatz erkämpfen können und harmonieren sehr gut mit den erfahrenen Akteuren des Teams. Auch wenn am vergangenen Sonntag der FC Wüstenselbitz besiegt werden konnte, kann man das Spiel in den eigenen Reihen einordnen und möchte keinen Druck auf die Mannschaft ausüben.
Es ist jedenfalls alles angerichtet für ein tolles Derby. Der Sieger spielt in der kommenden Serie Kreisliga, der Verlierer vielleicht auch – oder doch nicht? Die Fußballfans dürfen gespannt sein.
– – –
Quelle: Frankenpost Nr. 129 , 7. Juni 2023, Text: H.H.