Damen greifen nach der Hallenkrone

Das erste Qualifikationsturnier für die Bezirksmeisterschaft der Damen im Futsal findet in Arzberg statt. Dabei verspricht nicht nur der Derby-Charakter einen spannenden Verlauf.

ARZBERG – Am kommenden Samstag beginnt auch für die regionalen Fußballteams bei den Damen die Hallensaison. Ab 13.45 Uhr werden in der Arzberger Dreifachturnhalle die Teilnehmer für die Bezirksmeisterschaften ermittelt. In der ersten von drei Qualifikationsgruppen messen sich der FFC Hof (Regionalliga), die SpVgg Weißenstadt (Landesliga), der TSV Arzberg-Röthenbach und SV Bavaria Waischenfeld (beide Bezirksoberliga) und Kreisligist SV Froschbachtal im Modus jeder gegen jeden. Dabei spielen die Gastgeberinnen des TSV, Hof, Weißenstadt und die Frösche auch den inoffiziellen Kreistitel untereinander aus.

Der TSV Arzberg-Röthenbach hatte den FFC Hof letztes Jahr schon fast geärgert. Klappt es diesmal in der eigenen Halle richtig? 
Foto: Maik Schneider

Der TSV Arzberg-Röthenbach

ist diesmal in der Gastgeberrolle. Lange hatte man sich für eine Ausrichtung ins Gespräch gebracht und war heuer vom Bezirksvorsitzenden der Frauen, Jürgen Röthig, berücksichtigt worden. „Wir freuen uns sehr, dass das geklappt hat, wir mal ein Heimspiel haben“, sagt TSV-Coach Patrick Matz. Da vorher auch die U-15-Mädchen spielen, hofft er auf eine möglichst volle Halle. „Für die Zuschauer wird auch alles Mögliche angeboten, wie Kuchen und so. Da kommt niemand zu kurz.“

Damit soll die gute Gastgeberschaft aber auch schon enden. Sportlich wird Arzberg-Röthenbach nichts herschenken und hat auch ordentlich Selbstvertrauen durch den Punktspielbetrieb. Mit Platz zwei, bei einem Punkt hinter Plankenfels aber einem Spiel weniger, liegt man in der Bezirksoberliga (BOL) auf Zielkurs Richtung Aufstieg.

Auch die letzten Jahre in der Halle dürften die breite Brust beim TSV keinesfalls schmälern. Vor zwei Jahren wurde das Weiterkommen nur haarscharf verpasst – letztes Jahr gelang als Gruppenzweiter hinter dem FFC der Sprung ins Bezirksfinale. Dort war jedoch in der Gruppenphase Endstation. 

Damit es zuhause wieder gut läuft, hat sich das Team nach einer kleinen Pause nach dem letzten Punktspiel Anfang November in den letzten drei Wochen in der Halle gut vorbereitet. Dennoch stapelt Matz tief, stellt „Spaßhaben“ in den Vordergrund. Natürlich sei mit dem Heimvorteil die Bezirksmeisterschaft wieder das Ziel, doch vordergründig will er „wieder eine gute Rolle spielen und den ein oder anderen ärgern.“ 

Doch dabei hätte seine Mannschaft in einer vom Papier her starken Gruppe nichts zu verlieren. So spiele auch Ligakonkurrent Waischenfeld auf Großfeld eine gute Rolle. „Dann ist ja auch Weißenstadt mit dabei und vor allem der FFC“, so Matz, obwohl es seinem TSV beim 1:2 im vergangenen Jahr als einzigem Team gelungen war, dem Drittligisten ein Gegentor zu verpassen. „Dennoch geht die Favoritenrolle klar an den FFC.“

Der FFC Hof

ist schon aufgrund seiner Ligazugehörigkeit als klarer Favorit zu handeln. Oder doch nicht? Sina Wunderlich, Svenja Müller, Isabell Kastner, Stephanie Köhler, Janina Rebhan, Pui San Yau… – das Gros der Besetzung des Vorjahres ist entweder verletzt, im Ausland oder hat aufgehört. Die Voraussetzungen sind also komplett andere als in der letzten Saison, in der die Süddeutschen, vielleicht sogar Deutschen Meisterschaften das mannschaftsinterne Ziel waren, man dann jedoch bei der Bayerischen Meisterschaft scheiterte.

Aufgrund der aktuellen Ausfall-Misere hatte man in Hof sogar überlegt, auf eine Teilnahme zu verzichten – entschied sich dann aber doch dafür. „Die Meisterschaften wollen wir spielen, allerdings keine Privatturniere“, sagt Spielleiter Jürgen Mühlstädt. So soll bis bis zur möglichen Teilnahme am Bezirksturnier ausschließlich regeneriert werden. Auch will der FFC laut Vereinsboss Siegfried Penka die jungen Spielerinnen zum Einsatz kommen lassen.

Doch aufgrund des Punktspielbetriebs bis Ende November blieb aber kaum Zeit für eine ausgiebige Vorbereitung in der Halle. Erst kurz vor dem Turnier nutzt Hof die Gelegenheit für eine Einheit auf Hallenboden. „Wenn man ehrlich ist, spielen wir mit – aber mehr auch nicht“, soll es laut Mühlstädt aber schon wenigstens das Bezirksturnier werden, wenngleich der Respekt vor der Konkurrenz da ist. „Im Vorbeigehen geht es dieses Jahr nicht. Arzberg und Weißenstadt haben schon auch ein paar Spielerinnen, die kicken können.“

Die SpVgg Weißenstadt 

kommt allerdings wie der der FFC als Vorletzter der Regionalliga Süd nicht gerade mit dem größten Selbstvertrauen. Auch bei den Fichtelgebirglerinnen lief es in der Landesliga Nord auf derzeit Abstiegsplatz zehn bislang alles andere als rund. „Wir hatten auf jeden Fall eine enttäuschende Hinrunde“, sagt Trainer Nick D’Addona. „Dementsprechend liegt der Fokus in der Halle für die Mädels auf Spaßhaben, nicht so viel an die Rückrunde denken.“

Der Liga nach hinter Hof an zwei gesetzt zu sein, macht aber auch das Unterfangen der Teilnahme am Bezirksturnier nicht zum Selbstläufer. Das zeigte sich letztes Jahr, als die SpVgg als Schlechtester der drei Gruppendritten nicht über die Qualifikation hinauskam. Fakt ist, dass sich diese heuer für Weißenstadt attraktiver zusammensetzt, wenngleich der Coach die Stärke des Feldes noch nicht richtig einordnen kann. „Gegen Arzberg ist es auf jeden Fall ein kleines Derby. Das hat schon eine gewisse Brisanz“, so D’Addona. „Und bei Hof weiß ich wegen der vielen Verletzten nicht, wer da kommen wird. Aber auf jeden Fall werden die auch gut kicken können.“

Beim eigenen Team überlässt der Trainer die Teilnahme in der Halle seinen Spielerinnen – will, von denen die mitmachen, aber die Besten aufstellen. „Ich möchte mich auf jeden Fall für die Bezirksmeisterschaft qualifizieren“, haben sich die Weißenstädterinnen deshalb in den letzten Wochen auch so gut es geht nach dem Außenspielbetrieb in der Halle vorbereitet. „Es sollte schon unser Anspruch sein, vier gute Spiele abzuliefern.“

Die SV 05 Froschbachtal

geht wohl am entspanntesten ins Turnier. Schließlich ist der Nord-Kreisligist das niederklassigste Team. Selbstvertrauen ist dennoch vorhanden. „In der Liga stehen wir ja ganz gut da. Es ist ja auch schon länger unser Ziel, aufzusteigen“, sagt Marlene Langer, die Spielleiterin der Damen der SV. So hat man bei den Fröschinnen vielleicht auch deshalb heuer richtig Bock auf die Halle. Im vergangenen Jahr hatten sie gar nicht teilgenommen, weil das Interesse der Spielerinnen nicht vorhanden war, sie lieber spielfrei haben und der Verletzungsgefahr aus dem Weg gehen wollten.

Diesmal will die SV schon versuchen, die Großen etwas zu ärgern und hat dafür auch schon einige Einheiten in der Halle hinter sich gebracht. „Wichtig ist, dass unsere Torhüterin mit dabei ist“, soll Friederike Wenzel die gegnerischen Angreiferinnen auch im kleineren Tor möglicht zum Verzweifeln bringen. Sonst geht es laut Langer vordergründig um den Spaß. „Wir wollen einfach etwas zusammen kicken. Es geht um die Mannschaft, dass wir ein schönes Wir-Gefühl haben.“

Die anderen zwei Qualifikationsturniere werden am 8. Dezember in Ebern und am 28. Dezember in Weidenberg in je zwei Sechsergruppen gespielt. Fürs Finalturnier um die Bezirksmeisterschaft, welches am 18. Januar 2025 ausgetragen wird, qualifizieren sich je die ersten beiden jeder Gruppe und die zwei besten Gruppendritten.


Quelle: Frankenpost Online, 3. Dezember 2024, Text: Tino Peipmann, Foto: Maik Schneider
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