Die SV 05 Froschbachtal wird am Ende der Saison aus der Fußball-Bezirksliga absteigen. Nun steht fest, dass es in der neuen Saison ohne Trainer Daniel Horn weitergeht. Er erläutert seine Beweggründe und wie es für ihn in der neuen Serie weitergeht.

Foto: Katharina Hübner
Ganz im Norden des Spielkreises steht ein Team ganz im Süden der Tabelle: Die SV 05 Froschbachtal hat in der aktuellen Saison in der Fußball-Bezirksliga nur einen Punkt geholt – und steht schon zur Winterpause als so gut wie sicherer Absteiger fest. Der Glaube, die 20 Punkte Rückstand auf den ersten Relegationsplatz in den noch ausstehenden 14 Spielen noch aufzuholen, ist selbst bei den optimistischsten Fröschen nicht mehr vorhanden. Viele andere Vereine hätten wohl längst die Reißleine gezogen und den Trainer gewechselt. Doch die Uhren im Frankenwald ticken etwas anders. Der Verein hätte wohl auch mit Daniel Horn weitergearbeitet. Doch nun entschied er sich, seine Ankündigung umzusetzen und das Team am Saisonende zu verlassen. „Ich hatte schon bei der letzten Vertragsverlängerung angekündigt, dass es meine letzte sein würde“, berichtet der Frösche-Coach.
Der Mannschaftsrat wollte ihn kürzlich zwar nochmals umstimmen – auch weil der Abschied mit einer sportlich so misslungenen Saison dem verdienten Coach nicht gerecht wird. Aber Horn sagt: „Vielleicht ist es auch ein guter Zeitpunkt, einen Schritt zurückzumachen.“ Denn so macht er den Weg für einen Neuanfang frei. Der neue Coach kann unbelastet in die neue Serie gehen – ohne immer wieder an die Pleiten-Pech-und-Pannen-Saison 2024/25 erinnert zu werden.
Noch kann aber auch Horn die Saison positiver gestalten. Und das ist auch sein Plan fürs Frühjahr. „Wir wollen den ein oder anderen noch ärgern und ein paar Punkte sammeln. Die jungen Spieler sollen auch noch mal die Bezirksliga aufsaugen, denn die ist im Frankenwald schon ein Privileg.“ Sein Team wolle sich erhobenen Hauptes aus der Bezirksliga verabschieden. Erstes Ziel ist natürlich, schnell den ersten Saisonsieg einzufahren.
Dafür bietet sich vor allem ein Spiel an: das Derby gegen die SpVgg Selbitz. Das erste Spiel nach der Winterpause steht am 2. März an. Und die Vorfreude von Horn ist jetzt schon groß, vor allem nach seiner Entscheidung, sein Traineramt am Saisonende abzugeben. „Das wird noch mal ein Highlight“, sagt er vor dem Duell gegen SVS-Coach Andreas Lang.
Vorfreude aufs Derby
Da auch die Selbitzer noch in Abstiegsgefahr schweben, stellt sich die Frage: Wollen die Frösche denn am liebsten die Klubs aus dem Hofer Land mit in die Kreisliga nehmen oder wäre es ihnen recht, in der kommenden Saison eine einfachere Kreisliga zu spielen? „Wir hatten das Thema natürlich schon – und wir finden, dass auch eine sauattraktive Kreisliga was hätte“, gibt sich Horn kämpferisch – und diplomatisch: „Wir wollen gegen die Teams aus dem Hofer Land gewinnen, aber auch gegen die Bayreuther.“ Sein liebstes Szenario: Er gewinnt gegen die Landkreis-Konkurrenz, die dann aber trotzdem die Klasse hält. „Bei Regnitzlosau kommen viele Verletzte zurück, weshalb die SGR hintenrauskommen wird. Selbitz mit Andi Lang als Coach und die SpVgg Oberkotzau haben hinten drin nichts verloren. Wir sollten uns nicht schlechter machen als wir sind. Die drei schaffen das!“
Und bleiben nach Horns Prognose in der Bezirksliga, wo er nicht mehr trainieren wird. Auf dem Trainingsplatz will er dennoch weiterhin stehen – und auch auf der Trainerbank sitzen. Dafür muss er nicht einmal den Trainingsanzug wechseln. Denn Horn bleibt den Fröschen treu und übernimmt ab der neuen Saison die zweite Mannschaft, die zwar in der Kreisklasse gute Chancen auf die Meisterschaft hat, aber aufgrund des wahrscheinlichen Abstiegs des Bezirksliga-Teams nicht aufsteigen darf. So wird Horn in der kommenden Saison zusammen mit Holger Hallbauer die zweite Mannschaft in der Kreisklasse trainieren.
Das kommt ihm entgegen, entschied er sich doch gegen ein weiteres Engagement bei der ersten Mannschaft oder einen Wechsel zu einem anderen Verein – trotz guter Angebote – für diese Variante. „Ich will mehr Zeit für meine Familie haben.“
Die Aufgabe im Frankenwald muss daher ein neuer Coach übernehmen. Die Nachfolge ist noch nicht geregelt, Horn weiß aber, dass es gewisse Anforderungen an den neuen Mann gibt: „Er muss ins Vereinsgefüge passen. Aber unsere Vorstände sind auf Zack und entscheiden sich schon für den Richtigen“, sagt der 41-Jährige, der die Frösche in der Saison 2021/22 übernommen hatte und in die Bezirksliga führte. Zwei Jahre lang spielten die Frösche erfolgreich in der Liga – für viele überraschend, für Horn nicht: „Weil ich weiß, was in der Mannschaft steckt.“ Das soll sich nun auch in der Frühjahresrunde zeigen – und damit dem scheidenden Coach ein passendes Abschiedsgeschenk bereiten.
Quelle: Frankenpost Online, 20. Januar 2024, Text: Marcus Schädlich, Foto: Katharina Hübner
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